Stunde der Erinnerung an Brandanschlag in der Geißstraße 7
Mitten in Stuttgart sterben am 16. März 1994 sieben Menschen, darunter zwei kleine Kinder. 16 Menschen erleiden Verletzungen bei dem Brandanschlag auf das Haus in der Geißstraße 7. An die schwerste Brandkatastrophe in der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg dachten 30 Jahre später Retter und Ermittler bei einer Stunde der Erinnerung zurück. Eingeladen hatte die Stiftung Geißstraße 7, die das Haus wiederaufgebaut hat und sich dafür einsetzt, dass unterschiedliche Lebensstile und Nationalitäten zusammenfinden.
Beteiligte, Helfer und Helferinnen, Vertreterinnen und Vertreter der Rettungskräfte, der Stuttgarter Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, der Polizei und der Verwaltung haben an der Gedenkstunde vor dem Stiftungshaus am vergangenen Samstag, dem 16. März 2024, teilgenommen, unter anderem der damalige Rettungsdienstleiter des DRK Stuttgart, Wilfried Klenk, und sein Nachfolger Ralph Schuster.
Thema psychosoziale Betreuung
Wilfried Klenk appellierte, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen: „Brandstifter wird es immer geben, auch im geistigen Sinne.“ Er betonte auch, dass es Jahre gedauert habe, bis die psychosoziale Betreuung der betroffenen Einsatzkräfte thematisiert wurde.
15 Jahre Haft mit Sicherungsverwahrung
Der Täter, ein 25-Jähriger aus Esslingen, wurde über ein Jahr nach der Brandkatastrophe gefasst. Wegen Mordes in sieben Fällen, wegen versuchten Mordes in 86 Fällen und wegen Brandstiftung in 8 Fällen erhielt er eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Fotos: DRK Stuttgart