"Anderen helfen zu können, war ein starkes Motiv"
Dr. Rolf Zondler hat jahrzehntelang als Präsidiumsmitglied und Schatzmeister die Geschicke des DRK Stuttgart entscheidend mitgeprägt. Vor zwei Monaten hat er sich aus Altersgründen aus dem Präsidium verabschiedet. Wir haben das neue Ehrenmitglied und den Bereitschaftsleiter aus Stuttgart-Münster gefragt, wie er eigentlich zum Deutschen Roten Kreuz kam und was er dem Kreisverband Stuttgart, der vergangenes Jahr 160-Jahr-Jubiläum feierte, für die Zukunft wünscht.
Herr Zondler, wie kam es, dass Sie sich für das Deutsche Rote Kreuz engagiert haben?
Im Jahr 1956 trat der erste aus unserem Freundeskreis ins Jugendrotkreuz (JRK) ein. Das Angebot an Freizeitaktivitäten für Jugendliche war damals begrenzt. Nach und nach traten fast alle aus diesem Kreis ins JRK ein und sind bis heute im DRK geblieben. Das Angebot des JRK war vielfältig und interessant. Die Möglichkeit, durch entsprechende Ausbildung anderen helfen zu können, war ein starkes Motiv.
Gibt es etwas, was Sie im Laufe Ihres DRK Engagements besonders berührt, bewegt oder beschäftigt hat?
Der Brand in der Zuckerfabrik 1967, die nur etwa 200 Meter von unserer Unterkunft entfernt war. Wir waren in der ersten Nacht als Unfallhilfestation für die Einsatzkräfte und ihre Verpflegung eingesetzt. Gott sei Dank kam es zu keiner größeren Verletzung. Aber wenn man die Feuerwehrleute, die erschöpft vom Einsatz kamen, und ihre Dankbarkeit für das Essen, die Getränke und die Ruhemöglichkeit sah, dann hat mich das nochmal bestärkt und von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Mitarbeit im Deutschen Roten Kreuz überzeugt.
Das DRK Stuttgart hat 2023 sein 160-Jahr-Jubiläum gefeiert. Was wünschen Sie dem DRK für die Zukunft?
Dass in der Zukunft noch genügend Menschen bereit sind, sich für die Hilfe und Unterstützung von Menschen in Not einzusetzen, trotz der verstärkt auftretenden Aggression gegen Hilfskräfte jeder Art durch Teile der Bevölkerung.
Vielen Dank!