Pakuna, Vikki, Diana und die anderen geben alles. Die Fellnasen balancieren über Leitern und Wippen, rennen durch Tunnelröhren und laufen auf unsicheren Untergründen. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Diese Fähigkeiten sind für die Rettungshunde wichtig, um später sicher durch Suchgebiete navigieren zu können. Denn die Einsätze der DRK Stuttgart Rettungshundestaffel sind hauptsächlich sogenannte Flächensucheinsätze. Das heißt, dass sie mit ihren Hunden ein bestimmtes Suchgebiet flächendeckend absuchen.
Üben, üben, üben
Es ist Donnerstagabend, 18 Uhr, Hundeübungsplatz Weilimdorf. Matthias Becker, Leiter der DRK Rettungshundestaffel Stuttgart, und viele seiner Teammitglieder sind wie immer donnerstags beim Üben. Samstags ist das nächste mehrstündige Üben angesagt. Dann steht das sogenannte Flächentraining an. In einem zugeteilten Waldstück - das ist vorab mit den Förstern abgeklärt - wird das Suchen von Vermissten trainiert. Flächensuche, diese Ausbildung haben oder machen die meisten im Team von Matthias Becker.
Ausbildung und Teamarbeit ist Trumpf
Die Ausbildung ist das Wichtigste in der Rettungshundearbeit, sagt Gisela Becker vom Stuttgarter DRK-Rettungshundeteam. Mindestens zwei Jahre dauert es, bis ein Team fertig ausgebildet, geprüft und damit offiziell einsatzfähig ist. Zudem muss alle zwei Jahre die Prüfung von Neuem abgelegt werden. Das erfordert viel Zeit und Geduld - und Hund und Hundeführerin bzw. Hundeführer müssen ein gut eingespieltes Team bilden. Kein Wunder, dass die Freude, wenn Teammitglieder die Prüfung bestehen, groß ist. "Heute stand die Flächenprüfung inkl. Verweis- und Unterordnungsteil für eines unserer Teams an: Wir gratulieren unserer Kristina mit Calli zur erfolgreich bestandenen Prüfung", heißt es dann stolz auf den Social-Media-Kanälen der Stuttgarter Rettungshunde.
Der Eignungstest
Würde sich mein Hund als Rettungshund eignen? Eins ist klar: Die eine richtige Hunderasse dafür gibt es nicht. Bei den DRK-Rettungshunden sind Mischlinge, Dalmatiner, Labradore, Schweißhunde, Border Collies, Hovawart. Meist sind es mittelgroße Hunde, die konditionell belastbar und auch bei Hitze oder langen Sucheinsätzen leistungsfähig sind. Wichtig ist: sie zeigen keinerlei Aggression gegen Menschen oder andere Hunde und haben einen ausgeprägten Spieltrieb. Das ist bei den Teams auf dem Hundeübungsplatz in Weilimdorf herrlich zu beobachten.
Der Eignungstest zeigt schließlich, ob Hunde zum Rettungshund werden können, sie weder ängstlich noch schreckhaft sind. Eddy, Effi, Fred, Majava, Milow und Sherlock, alles Nachwuchs-Rettungshunde beim DRK Stuttgart, haben sich bei ihrem Test jedenfalls weder durch schreiende Menschen noch sonstige Überraschungen irritieren lassen und so den ersten großen Schritt in Richtung Rettungshundeteam erfolgreich absolviert.
Auch der Mensch ist gefordert
Für die Menschen im DRK-Rettungshundeteam, die hauptamtlich alle einem Beruf nachgehen, ist in ihrer Freizeit oft Lernen angesagt. Sie müssen eine Einsatzkräftegrund-ausbildung bestehen, sich fortbilden zum Thema Karte/Kompass/GPS für Hundeführerinnen und Hundeführer, die EDV für Hilfsorganisationen korrekt bedienen können oder als Ausbilder und Ausbilderin die Schulbank an der DRK-Landesschule drücken, um ihr Wissen zum Thema Führung in Einsätzen zu vertiefen. Alles ehrenamtlich, wohlgemerkt!
"Wir sind für Stuttgart an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit!", ist das stolze Motto der DRK-Rettungshundestaffel. Für ihre Einsätze werden keine Kosten erhoben, vielmehr werden Dienstauto, Einsatzkleidung, Übungs- und Einsatzmaterial über Spenden finanziert. Wer die wichtige Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen möchte:
DRK Rettungshundestaffel Stuttgart
IBAN DE52 6009 0100 0617 5770 05
BIC VOBADESS