Ohne Ehrenamt nicht denkbar

Großereignisse können ohne ehrenamtlich Engagierte nicht stattfinden - das wird auch anerkennend in der Presse festgehalten. Dabei geht es nicht allein um Sanitätsdienste, sondern auch um sogenannte Bereitstellungskräfte im Bevölkerungsschutz. So standen an jedem Spieltag 16 Einsatzeinheiten mit insgesamt 2610 zumeist ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräften bereit, um im Notfall die Sanitäts- und Rettungsdienste unterstützen zu können.

Die immense Planung und Organisation, die dabei Kreisbereitschaftsleitung samt Stuttgarter DRK-Bereitschaften für den Mammut-Einsatz der Ehrenamtlichen in Stadion und Stuttgarts Innenstadt leisten, gerät leicht in Vergessenheit, wenn alles funktioniert. Dabei beeindrucken allein die Zahlen:

Innenstadt und Stadion werden abgesichert

31 Tage über müssen Früh- (11-14 Uhr), Mittel- (14-17 Uhr), Spät- (17-20 Uhr) und Nacht-Schichten (20 - 0 Uhr) in der Innenstadt besetzt werden. Das bedeutet 22.634 Dienststunden und 6.762 eingesetzte Kräfte - genauer

• 2142 Sanitäter
• 759 Rettungshelfer
• 2788 Rettungssanitäter
• 87 Rettungsassistenten
• 630 Notfallsanitäter
• 213 Notärzte
• 75 Einsatzkräfte im sogenannten Host City Communication Center in der Innenstadt
• 68 freiwillige Helfer

Bei den fünf in der Host City Stuttgart ausgetragenen EM-Spielen kommen 346 eingesetzte Kräfte und 3850 Dienststunden zusammen durch

• 188 Sanitäter
• 13 Rettungshelfer
• 74 Rettungssanitäter
• 19 Rettungsassistenten
• 22 Notfallsanitäter
• 30 Notärzte

Rotkreuzdienste gefragt

Viel Ausdauer und Organisationstalent müssen auch die Hauptamtlichen des Fachbereichs Rotkreuzdienste beim DRK Stuttgart aufbringen. Das Schweizer Base-Camp auf der Waldau muss sanitätsdienstlich abgesichert, der Container für die Einsatzleitung (kommt aus Hessen) sowie die mobile Arztpraxis aufgetrieben werden.

Von diesen sogenannten Mobilen Medizinischen Versorgungseinheiten (MMVe) besitzt das DRK bundesweit nur vier Stück. Weil die nächstgelegene MMVe nach dem Hochwasser im Rems-Murr-Kreis eine in den Fluten zerstörte Hausarztpraxis in Rudersberg ersetzt, muss extra eine mobile Arztpraxis aus Berlin für den Stauffenbergplatz in Stuttgart angeliefert werden. Das spannende Innenleben des klimatisierten Sattelaufliegers mit Sprechzimmer, Rezeption und Behandlungsraum findet auch das Interesse der Medien.

Der Rettungsdienst

Auch der außerhalb von Großereignissen schon stark geforderte hauptamtliche DRK-Rettungsdienst in Stuttgart ist während der EM noch einmal zusätzlich in Anspruch genommen - das Personal muss aufgestockt, mehr Fahrzeuge bereitgehalten werden. "Zurückblickend auf die fast drei Jahre lange Vorbereitung mit unzähligen Besprechungen, Abstimmungen, Diskussionen und E-Mails haben wir die professionelle Zusammenarbeit mit allen beteiligten Behörden und Organisationen zu jedem Zeitpunkt sehr geschätzt", stellt Ralph Schuster, Leiter des DRK-Rettungsdienstes in Stuttgart fest.

Die Rettungsdienstorganisationen haben gemeinsam in über 700 Stunden zusätzliche Rettungswagen und über 160 Stunden zusätzliche Notarzteinsatzfahrzeuge besetzt. Alleine der DRK-Einsatzführungsdienst leistete über 200 Dienststunden. Die Integrierte Leitstelle war durch das DRK in über 100 Stunden personell verstärkt. Das hat die UEFA EURO 2024 in Deutschland zu einem sicheren Turnier gemacht, das Millionen von Besucherinnen und Besuchern in den Stadien, Fan Zones und sonstigen Veranstaltungen in positiver Erinnerung bleiben wird!

Eine Bereicherung

So sehr das Großereignis Belastung war, so sehr war es für die meisten beteiligten ehrenamtlichen und hauptamtlichen DRK-Einsatzkräfte auch eine Bereicherung - tolle Fans, tolle Stimmung, ein internationales, überwiegend friedliches Fußballfest, das in der Form nur selten stattfindet. DANKE allen Beteiligten für ihren engagierten Rotkreuz-Einsatz!